Über uns...
Bereitschaft? Was ist das?
Zuerst einmal muss man eine klare Grenze zwischen „hauptamtlichem“ und „ehrenamtlichem“ Roten Kreuz ziehen. Währen die Hauptamtlichen vom BRK bezahlt werden, um in Notfällen schnelle und kompetente Hilfe zu leisten („Rettungsdienst“) oder Krankentransporte durchführt, sind in den Bereitschaften ausschließlich ehrenamtliche Helfer tätig. Viele Mitglieder der Bereitschaft sind auch Hauptamtlich im BRK oder in verwandten Berufen, wie z.B. als Krankenpfleger tätig, andere arbeiten „hauptamtlich“ in ganz anderen Brachen wie z.B. der Metallverarbeitung, IT und im Vertrieb. Wichtig ist: Alles, was diese Mitglieder tun, ist freiwillig, ehrenamtlich und passiert in ihrer Freizeit.
Spätestens jetzt wird klar, warum „BRK“ nicht gleich „BRK“ ist und warum „das Rote Kreuz“ von Zeit zu Zeit um Spenden aus der Bevölkerung bittet: Der ehrenamtliche Teil des BRKs, also die Bereitschaften, müssen sich komplett selbst finanzieren.
Wozu das Ganze? Es gibt doch schon die Hauptamtlichen!
Die Bereitschaft Burglengenfeld besteht ausschließlich aus ehrenamtlichen Helfern, die ihre Freizeit opfern, um die Versorgung der Bevölkerung sowohl im Alltag als auch im Katastrophenfall sicherzustellen. Denn es gibt Szenarien, wo der sogenannte „Regelrettungsdienst“ an seine Grenzen stößt. Das ist nicht nur bei Naturkatastrophen oder Großschadenslagen der Fall, sondern auch, wenn der Regelrettungswagen bei einem Einsatz gebunden ist, es sich aber ein zweiter Notfall im Ort ereignet. Oder aber auch wenn Hilfe außerhalb der unmittelbaren Patientenversorgung nötig ist.
So ist unsere Bereitschaft Teil der „
SEG Betreuung“ (SEG = Schnelleinsatzgrupp

e), die immer dann zum Einsatz kommt, wenn unverletzte Menschen Hilfe benötigen. Das beschränkt sich nicht nur auf seelischen Beistand, z.B. nach einem größeren Unfall oder einer Naturkatastrophe, sondern auch um essentielle, materielle Belange wie eine warme Mahlzeit, Getränke und temporäre Unterkünfte. So wurde die SEG Betreuung z.B. schon für Totalsperren auf die Autobahn geholt, um den in der Sommerhitze wartenden Autofahrern kühle Getränke zu reichen. Aber auch bei größeren Einsätzen wie Großbrände oder Vermisstensuchen stellen wir gemeinsam mit anderen Bereitschaften im Landkreis die Versorgung der Hilfskräfte sicher. Dazu stehen uns vor allem die beiden Mannschaftstransporter
RK BUL 14/1 und
14/10 mit samt ihren Ladeflächen, sowie ein eigen beschafften Einsatzanhänger , der bereits voll beladen bereit steht, zur Verfügung. Zusätzlich können unser Krankentransportwagen und unser Rettungswagen mit zum Einsatz kommen.
Tritt der Katastrophenfall ein oder kommt des zum sogenannten MANV (Massenanfall von Verletzten), so kommt die „
SEG Transport“ zum Einsatz. Dann ist unser Notfall-Krankentransportwagen mit dem Rufnamen
RK BUL 73/1 gefragt, der dann – wie der Name schon sagt – den Transport von Verletzten von der Unfallstelle in die umliegenden Krankenhäuser übernimmt. Zusammen mit den Kollegen der Bereitschaften im ganzen Landkreis wird dann durch die Einsatzleitung der Abtransport der Verletzen priorisiert und koordiniert.
Aber diese Vorkommnisse sind - Gott sei Dank – eine Seltenheit. Viel mehr werden die Fahrzeuge und die Zeit der ehrenamtlichen Helfern anderweitig benötigt:
Doch damit noch nicht genug: Die Bereitschaft Burglengenfeld betre
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ibt eine sogenannte „
Unterstützungsgruppe Rettungsdienst“ (kurz: UG-Rett oder auch „Hintergrund-Rettungsdienst). Ist der Rettungswagen der Rettungswache Burglengenfeld (die „Hauptamtlichen“) schon im Einsatz und ereignet sich ein zweiter Notfall im Städtedreieck und Umgebung, dann wird die UG-Rett alarmiert. Bei den ausgebildeten Rettungsassistenten, Rettungssanitätern und Rettungsdiensthelfern der Bereitschaft klingelt dann der Funkmeldeempfänger. Diese fahren dann, wenn es ihnen möglich ist, sofort zum BRK-Haus, um den Hintergrund-Rettungswagen zu besetzen und auszurücken. Bei durchschnittlichen Ausrückzeiten von vier Minuten können wir die schnelle Versorgung des Notfallpatienten sicherstellen.
Dreh- und Angelpunkt ist der „Hintergrundretter“ mit dem Rufnamen
RK BUL 71/70. Dieser voll ausgestattete Standard-Rettungswagen wird ebenfalls komplett von der Bereitschaft unterhalten und betrieben. Verbrauchsmaterial auffüllen, die medizinischen Geräte prüfen und neue Mitglieder einweisen gehören daher zu den laufenden Aufgaben.
Veranstaltungen gibt es viele, meist verlaufen sie friedlich und ohne Vorkommnisse. Aber passieren kann trotzdem immer etwas, und je mehr Personen vor Ort sind, umso mehr passiert. Das beginnt bei kleinen Schnitt- und Schürfwunden und endet im „MANV“, wenn z.B. eine Bühnenkonstruktion einbricht oder bei einer Massenpanik (vgl. Loveparade Düsseldorf).
Um für solche Vorkommnisse vorbereitet zu sein, benötigen viele Veranstalter einen Sanitätsdienst. Auch solche Dienste übernehmen wir natürlich gerne. Der Veranstalter hat hierfür nur eine kleine Aufwandsentschädigung für Personal, Verbrauchsmaterialien und Abnutzung zu entrichten.
Kleinere Veranstaltungen bis 500 Personen werden mit einem Team aus zwei bis vier Sanitäter(oder höhere Ausbildung) und dem Krankentransportwagen durchgeführt. Dieser ist beladen mit einem voll ausgestattetem Rettungsrucksack, der die mobile Versorgung und Streifengänge ermöglicht. „Stationäre“ Behandlungen bzw. schwerer Verletzte können mit der Trage liegend in den KTW befördert werden, dort erstversorgt und dann ins Krankenhaus transportiert werden.
Größere Veranstaltungen werden dann in Rücksprache mit dem Vera

nstalter entsprechend bemessen und die erforderlichen Rettungsmittel bereit gestellt. So waren z.B. am Bürgerfest Burglengenfeld 2018 für circa 30.000 Besucher (pro Tag) mindestens 10 Helfer, davon mindestens ein Rettungsassistent und ein Rettungssanitäter, zusammen mit allen Fahrzeugen der Bereitschaft, also RTW, KTW und 2x MTW in Schichten vor Ort. Im Bürgerbüro des Rathauses wurde eine Sanitätsstation als zentrale Anlaufstelle und Einsatzleitstelle errichtet. Dort waren drei feste Behandlungsplätze sowie zwei mobile Tragen aufgestellt, sämtliche Notfallmaterialien zur Erstversorgung lagen bereit. Trupps von 3-4 Helfern waren abwechselnd auf Steifengängen mit einem der drei Notfalltaschen unter den Besuchern unterwegs, die Kommunikation über Funk und die Taktik zentral gesteuert vom Einsatzleiter. Insgesamt konnten 52 Patienten versorgt werden, fünf davon mussten ins Krankenhaus transportiert werden.
Unsere Bereitschaftsleiter unterstützten Sie als Veranstalter gerne bei der Bemessung und Planung des Sanitätsdienstes!
Ich habe doch schon genug zu tun, da hab‘ ich keine Zeit mehr für das BRK zu arbeiten...!
Das Wichtigste zum Schluss: Die Mitglieder der Bereitschaft Burglengenfeld opfern regelmäßig ihre Freizeit für o.g. Aufgaben, da darf das Kameradschaftsleben nicht zu kurz kommen. Regelmäßig und spontan treffen sich die Mitglieder auf einen „Ratsch“ im RK-Haus, entweder im Besprechungsraum oder bei schönem Wetter mit der Bierbank im Hof, bei Bedarf auch mit Grill. Die Getränkeverwaltung obliegt auch hier bei zwei Mitgliedern der Bereitschaft, die die drei Kühlschränke der Bereitschaft regelmäßig mit Wasser, Limo, Spezi und auch Bier (alkoholfrei!) füllen und die Mitglieder jederzeit, auch nach einem Einsatz oder beim Altkleidercontainer-Leeren kühle Getränke zur Verfügung haben. Ein Getränk kostet 1€, der Überschuss kommt wieder der Bereitschaft zu Gute, z.B. für die alljährliche Weihnachtsfeier.
Oft treffen sich auch Mitglieder spontan zu Aufräumaktionen oder zur Verwirklichung von Ideen, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen. So bauten zwei Mitglieder aus einem alten Notarztkoffer einen hochmodernen IT-Koffer mit Laptop, Monitor, Funktastatur, Maus, Headset und diversen Kabeln. Dieser Koffer kommt z.B. bei größeren Sanitätsdiensten zum Einsatz, wo er mit Anschluss an das Internet zur wichtigen Informationsquelle wird. So können Webcams, Satellitenkarten und Wetterdaten abgerufen werden, außerdem kann die „digitale Zettelwirtschaft“ direkt vor Ort abgearbeitet werden.
Aus einer solchen Idee stammt auch das WLAN, das nun im gesamten RK-Haus verfügbar ist. An einem Projekttag wurden die entsprechenden Netzwerkkabel gelegt und alle Räume der Bereitschaft vernetzt. Ein Netzwerkspeicher dient nun als zentrale Ablage, sei es für wichtige Dokumente oder für Bilder vom letzten Sanitätsdienst.
Auch wenn es hier wie Arbeit klingt: Es macht Spaß, mit den anderen Mitgliedern an solchen Projekten zu arbeiten und das Gefühl, wenn man etwas erreicht oder erschaffen hat, ist unbeschreiblich!
Dies ist alles nur durch gutes Teamwork und eine außergewöhnliche Kollegialität zu schaffen. Dementsprechend legen wir auch viel Wert darauf, dass sich unsere Mitglieder wohl fühlen und neue Mitglieder schnell ins Team aufgenommen werden!